Auch in der Debatte über die Altersvorsorge wird Geld häufig fälschlicherweise mit Wohlstand gleichgesetzt. Was würde passieren, wenn alle Menschen auf der Welt ihr Geld unter ihre Matratze legen würden, weil sie im Alter mehr davon haben wollen? Es gäbe zehn oder 20 Jahre später jede Menge Geld, aber nicht unbedingt mehr Güter. Womöglich gäbe es sogar weniger, weil wegen der mangelnden Nachfrage aufgrund des Sparens einige Fabriken geschlossen werden mussten.

Der Staat muss investieren

Was diese Beispiele zeigen: Der materielle Wohlstand wird dadurch maximiert, dass die produktiven Kapazitäten der Volkswirtschaft maximiert werden. Durch Investitionen in neue Fabriken, intelligente Antriebstechniken oder Schulen. Manchmal fällt das mit dem Anhäufen von Geld zusammen, manchmal aber auch nicht.

In der Politik aber ist die Vorstellung verbreitet, dass das Geld selbst schon Wohlstand sei. Das erklärt zum Beispiel die Forderung, es müsse angesichts der alternden Bevölkerung gespart werden, so als könnten sich die Alten der Zukunft von Geldscheinen ernähren. Geld kann man aber nicht essen.

Die Alten der Zukunft werden ihren Lebensstandard dann halten können, wenn sie sich Waren kaufen können. Das setzt aber voraus, dass es auch in Zukunft qualifizierte Arbeitnehmer und produktive Fabriken gibt. Und dazu muss der Staat heute Geld in die Hand nehmen. Die Schulden von heute sind der Wohlstand von morgen.

Man muss unkonventionellen ökonomischen Ansätzen wie der Modernen Geldtheorie nicht in allen Details folgen. Sie schärfen aber das Verständnis dafür, dass Geld nur ein Mittel zum Zweck und nicht der Zweck selbst ist. Ohne die Fabriken von Entenhausen wäre Dagobert Duck in seinem Geldspeicher ein armer Mann.